Das Schaffen nachhaltiger Strukturen ist einem laufenden Entwicklungsprozess unterworfen. Diese Tatsache berücksichtigt Raiffeisen Capital Management auch bei den Emittenten, in die die Fondsgesellschaft investiert. Eine Schwarz-Weiß-Sicht ist – mit Ausnahme klar definierter Ausschlüsse – nicht unbedingt sinnvoll, wenn man Nachhaltigkeit voranbringen möchte. Raiffeisen Capital Management verfolgt daher einen integrativen Nachhaltigkeitsansatz, der auf den folgenden drei Ebenen basiert: 1. Vermeiden, 2. Unterstützen sowie 3. Einfluss nehmen.
Die Umweltkriterien betreffen unter anderem die Themen Klimaschutz und Klimawandel, Wasser- und Meeresressourcen, Abfallvermeidung und Recycling sowie Biodiversität.
Der Bereich Soziales berücksichtigt unter anderem die Bereiche Gleichheit, Beschäftigungsverhältnisse und Investitionen in Menschen und Gemeinschaften.
Governance deckt sowohl die privaten als auch die öffentlichen Einrichtungen ab: Managementstrukturen, Vergütungspolitik, Beziehung zwischen den Beschäftigten usw.
Dabei geht es einerseits darum, Investitionen in bestimmte Unternehmensfelder oder -praktiken zu vermeiden und so Verantwortung zu zeigen. Darüber hinaus sehen wir eine Aufgabe auch darin, Nachhaltigkeit zu fördern und zu unterstützen und verfolgen dabei einen klaren Best-in-Class Ansatz. Durch den laufenden Dialog mit Unternehmen und Engagement gelingt es Raiffeisen Capital Management Einfluss im Sinne der Nachhaltigkeit auszuüben. Das Zusammenwirken all dieser Ebenen ist ein dynamischer Prozess und zahlt auf die Nachhaltigkeitsqualität der Produkte ein.
Das Vermeiden kontroverser Geschäftsfelder und -praktiken basiert auf einem ethisch argumentierten Zugang des „Vermeidens der Mitwirkung zum Schlechten“ und ist ein Ausgangspunkt einer nachhaltigen Anlagepolitik. Im Mittelpunkt stehen eine erste ethische Positionierung und dabei auch das Abwenden von Reputationsrisiken. Das dominierende Instrument ist der Ausschluss von kontroversen Geschäftsfeldern bzw. Unternehmen und Staaten (Gebietskörperschaften), die vorgegebene Kriterien verletzen.
Die nächste und wesentliche Entwicklungsstufe kann als „Kooperation zum Guten“ verstanden werden und legt stärkeren Wert auf die Integration von ESG-Research in der Unternehmensbewertung und folglich der Titelauswahl. Sinngemäß wird dies auch für Staaten (Gebietskörperschaften) als Emittenten von Schuldtiteln angewandt. Diese durchgängige Integration von ESG-Research in den Investmentprozess (ESG-Scores) führt zu einer höheren ESG-Qualität und zu einer Verbesserung des Risikoprofils des Portfolios.
Die dritte Stufe eines integrativen Nachhaltigkeitskonzepts ist Engagement: die Einflussnahme auf das Verhalten von Unternehmen, Organisationen und auch Konsumenten. Im Zentrum stehen Unternehmensdialoge und insbesondere Ausübung von Stimmrechten. Diese Wirkungen können durchaus außerhalb der unmittelbaren Ertrags- oder Risikoziele eines Portfolios liegen, sie sollten diese jedoch nicht verletzen. Erst durch Engagement wird die Vision einer gewünschten „doppelten Dividende“ glaubwürdig verfolgt.
Raiffeisen Capital Management bzw. die Raiffeisen KAG arbeitet sowohl intern als auch mithilfe externer Partner fortlaufend an einer Verbesserung der nachhaltigen Investmentprozesse. Ein sichtbares Ergebnis dieser Anstrengungen ist beispielsweise die wachsende Zahl nationaler und internationaler Zertifizierungen.
Die Nachhaltigkeitspolicy gilt für die gesamte Publikums-Fondspalette der Raiffeisen KAG.
Als Unterzeichner des Montreal Carbon Pledge hat sich die Raiffeisen KAG dazu verpflichtet, den CO2-Fußabdruck der Nachhaltigkeitsfonds zu messen.
Die Raiffeisen KAG strebt den konsequenten Ausstieg aus der Finanzierung der Kohleindustrie bis 2030 an.
Jährlich wird ein detaillierter Engagement- und Voting-Report veröffentlicht, in dem alle Aktivitäten des abgelaufenen Jahres aufgelistet werden.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die zentralen Elemente des nachhaltigen Investmentprozesses.
*) Die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. analysiert laufend Unternehmen und Staaten auf Basis interner und externer Researchquellen. Die Ergebnisse dieses Nachhaltigkeitsresearch münden gemeinsam mit einer gesamtheitlichen ESG-Bewertung, inkludierend einer ESG-Risikobewertung in den sogenannten ‚Raiffeisen-ESG-Score‘. Der Raiffeisen-ESG-Score wird auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen. Die Beurteilung erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen Unternehmensbranche.