Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren zu einem Trend in der Finanzwirtschaft entwickelt. Die Neuausrichtung des Finanzsystems ist schon alleine deshalb notwendig, um die im Rahmen des Übereinkommens von Paris beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen umsetzen zu können. Es gilt aber nicht nur, die Kapitalströme mit den Klimazielen in Einklang zu bringen, sondern Nachhaltigkeit als ganzheitlichen Begriff zu verstehen, der neben den Umweltaspekten auch gesellschaftliche und Unternehmensführungsthemen umfasst (Gründe für Nachhaltigkeit bei Investmentfonds).

Für eine Fondsgesellschaft wie die Raiffeisen Kapitalanlage GmbH (KAG) bedeutet Nachhaltigkeit in erster Linie verantwortungsvolles Investieren. Verantwortung wird dabei gegenüber den Menschen, der Umwelt und auch dem eingesetzten Kapital übernommen (Was bedeutet nachhaltig investieren?) Die Basis für dieses Handeln bildet das integrative Nachhaltigkeitskonzept, das bei der Raiffeisen KAG drei wesentliche Elemente enthält:

1. Vermeiden und Verantwortung zeigen: Negativkriterien

Ein Ausgangspunkt einer nachhaltigen Anlagepolitik ist die ethische Grundhaltung des Vermeidens der Mitwirkung in problematischen und kontroversen Geschäftsfeldern und -praktiken. Indem diese ausgeschlossen werden, wird zum einen eine grundsätzliche moralisch-verantwortungsvolle Position eingenommen. Zum anderen helfen Negativkriterien, (Reputations-)Risiken zu vermeiden, die mit großen finanziellen Auswirkungen verbunden sind. Der Ausschluss kann sich dabei sowohl auf gewisse Geschäftsbereiche als auch auf Unternehmen und Staaten (Gebietskörperschaften) beziehen, die vorgegebene Kriterien nicht einhalten. Verstößt ein Unternehmen oder eine Gebietskörperschaft gegen ein Negativkriterium (z. B. Kinderarbeit, Produktion von Atomenergie, Produktion bzw. Förderung von Kohle, Nahrungsmittelspekulation, Aktivitäten mit „geächteten Waffen“ wie Landminen, chemischen oder biologischen Waffen, besonders hohe staatliche Rüstungsbudgets …), werden sie im Investmentuniversum für nachhaltige Fonds nicht berücksichtigt.

2. Unterstützen und Nachhaltigkeit fördern: Best-in-Class

Kooperation zur Erzielung positiver Veränderungen stellt die nächste essenzielle Entwicklungsstufe dar. Dabei wird der Integration von ESG-(Environment, Social, Governance-)Research (Was Sie über ESG wissen sollten) in der Unternehmensbewertung und somit der Titelauswahl besondere Beachtung geschenkt. Berücksichtigt werden demnach nicht nur das Management von Klimarisiken, sondern alle Risikoaspekte im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Best-in-Class bedeutet konkret, dass in Unternehmen investiert wird, die eine bessere ESG-Bewertung aufweisen als der Durchschnitt der Unternehmen derselben Branche. Der Fokus liegt auf einer Maximierung der ESG-Kennzahl, also der Bewertung von Unternehmen im Hinblick auf ihre umfassende Nachhaltigkeitsleistung. Dem liegt der Ansatz zugrunde, dass eine langfristig gute Unternehmensperformance nur auf Basis gelebter Nachhaltigkeit möglich ist.

3. Einfluss und Wirkung entfalten: Engagement

Die dritte Stufe des Nachhaltigkeitskonzepts ist Engagement als integraler Bestandteil einer verantwortungsvollen, nachhaltigen Anlagepolitik. Mehr noch als bei der Bestimmung von Negativkriterien und dem Best-in-Class-Ansatz wird hier darauf Wert gelegt, aktiv positiven Einfluss auf das Verhalten von Unternehmen und Organisationen zu nehmen.

Der arbeits- und zeitintensive Prozess des Engagements im Rahmen eines nachhaltigen Fondsmanagements bezieht sich vor allem auf proaktive Unternehmensdialoge und das Wahrnehmen von Stimmrechten auf Aktionärsversammlungen. Dem Ausüben mit Aktien verbundener Stimmrechte kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als dass die Fondsgesellschaft dabei in stellvertretender Funktion auch das Stimmrecht ihrer Kundinnen und Kunden übernimmt, die ihr mit ihrem Fondsinvestment diese Verantwortung übertragen haben.

Gelingt es, Unternehmen zu mehr Transparenz oder auch zu einer Strategieänderung im Sinne von mehr Nachhaltigkeit zu führen, hat das Engagement sein Ziel erreicht. Denn der indirekte Beitrag zur Verbesserung von Bonität und Wertentwicklung von Unternehmen führt zu einer „doppelten Dividende“ und kommt somit letztlich den Anlegerinnen und Anlegern zugute, die in die Nachhaltigkeit der Welt investieren und dabei attraktive Erträge erzielen.

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