Der Energiesektor verursacht etwa zwei Drittel der globalen CO2-Emissionen. Die Dekarbonisierung der Energieversorgung – also weg von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbarer Energie – ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Ausbau einer klimafreundlichen Energieerzeugung ist zentral für die Bekämpfung des Klimawandels. Auch die geopolitische Lage könnte die Energiewende beschleunigen. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Rückgang der russischen Exporte fossiler Brennstoffe im Zuge des Ukraine-Kriegs die globale Energielandschaft für Jahrzehnte verändern. Seit der industriellen Revolution stieg der weltweite Verbrauch fossiler Brennstoffe parallel zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Umkehrung dieses Anstiegs wird in der IEA-Prognose als entscheidender Moment in der Energiegeschichte gesehen.

Hoch gesteckte Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren

Wind- und Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse sind bereits zu wichtigen Bausteinen im Strommix geworden. Geht es nach den politischen Zielen, muss der Ausbau jedoch massiv vorangetrieben werden. So möchte die Europäische Union beim Anteil der erneuerbaren Energien für das Jahr 2030 einen Wert von 40 Prozent erreichen. Diese Zielmarke ist Bestandteil des Europäischen Green Deals, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will. In Deutschland liegt das Ausbauziel für 2030 bei 65 Prozent (zur Erinnerung: aktuell bei 38 Prozent).

In Österreich stammen derzeit etwa 54 Terawattstunden (TWh) aus erneuerbarer Stromproduktion. Unter Berücksichtigung der topographischen Gegebenheiten ergibt sich hierzulande laut einer Studie des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort für den Ausbau erneuerbarer Stromproduktion ein tatsächlich realisierbares – also technisch-wirtschaftlich sinnvolles – zusätzliches Potenzial von etwa 55 bis 80 TWh. Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 Strom nur noch aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Dafür werden 27 TWh an zusätzlichem Strom aus erneuerbaren Energien benötigt.

Der größte Zuwachs soll dabei aus Photovoltaik (PV) und Windkraft stammen. Dass hier enorme Steigerungsraten notwendig sind, unterstreichen folgende Zahlen:

Photovoltaik

  • Gesamte installierte PV-Leistung in Österreich:
    Ende 2021 2.783 MWp vs. Prognose 2030 13 GWp

  • PV-Anteil am Stromverbrauch:
    Ende 2021 4,73 Prozent vs. Prognose 2030 15 Prozent

  • Errichtung einer neuen PV-Anlage
    Ende 2021: alle 11 Minuten vs. Prognose 2030: alle 3 Minuten

Quelle: PhotovoltaicAustria

Windkraft

  • Erzeugte Strommenge:
    7 TWh im Jahr 2020 vs. geplanter Ausbau auf 17 TWh im Jahr 2030

  • Anteil an der Stromerzeugung:
    10 Prozent im Jahr 2020 vs. 20 Prozent im Jahr 2030

Quelle: oesterreichsenergie.at

Um die Energiewende konsequent voranzutreiben, werden somit massive Anstrengungen notwendig sein. Für edna, den deutschen Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation, ist aber jetzt schon klar: „Der Energiemarkt wird in wenigen Jahren anders aussehen als heute."

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